1. Bergtour

Heute erwartet euch ein Bericht von Diana. Ich habe mich 5.30 Uhr aus dem Nest geschält, um unserer ersten Bergetappe entgegen zu treten. Unsere Unterkunft und Verpflegung in Pokhara ( Hotel Panas) waren für nepalesische Verhältnisse wirklich gut, so dass sich unser Kathmandu- Bild mit dieser Touristenstadt relativierte. Auf der Fahrt zum Trekking-Start erlebten wir im Rahmen des Blumenfestes einen "Ziegenrausch": es sammelten sich marktähnlich die Ziegenhändler und allen Ortes wurde geschlachtet. Der sensible Mitteleuropäer gerät angesichts ständiger Köpferei, zum Schafott-Führerei, Fell- Abbrennerei leicht in moralische Schwierigkeiten. Das Getier liegt mal eben zum Trocknen am Straßenrand. Ziege werden wir wohl auf dieser Tour nicht mehr verzehren wollen...
Wir fuhren ca. 2 Stunden über Schotterpisten zum Annapurna- Nationalpark und erlebten die typische Verkehrsstruktur mit Hupen und riskanten Überholmanövern sowie eine Landschaft mit überwältigenden Bergen und Flüssen. Die Vegetation und das Klima erinnern an das heimische Tropenhaus. Der Ahnungslose ist spätestens jetzt über den Charakter der bevorstehenden Tour gewarnt. Nützt aber nix... Wir stehen nach 30 Minuten unter Schweiß- Wasser, was sich die nächsten Tage auch nicht ändern wird. Bereits im ersten Drittel kämpft der ein oder andere mit dem Überleben und meint, sein letztes Stündlein habe geschlagen, dabei befinden wir uns auf der Touri-Route. Zur Verteidigung sei erwähnt, dass das Tropenklima und der extreme Steilanstieg ohne eine ebene Fläche dazwischen sowie viel zu schwere Rucksäcke das Ganze zum Bootcamp vom Feinsten ausarten lassen. Außerdem sind wir so ziemlich die Einzigen, die sich keinen Träger leisten und mit braver "deutscher Härte" ( Begriffswahl= Scheeeerz!)  unseren überflüssigen Kram selber tragen!
Wahrscheinlich ist doch auf dieser Strecke (1000 Höhenmeter bewältigen) entgangen, dass es hübsche Schmetterlinge, lärmende Grillen und ein tolles Bergpanorama gab. Wir wanderten durch Weiler, begegneten z.T. verschlossenen Einheimischen ( das Grüßen unsererseits wurde mit arger Verwunderung aufgenommene) und sahen auch  totale Armut und Leben im Dreck.
Nach 7 Stunden erreichten wir völlig erledigt fast 2000 m- Höhe und bezogen das Guest-House in Ulleri mit einem Traumblick auf den Annapurna- South (7219 m), der sich aber erst am nächsten Morgen ergeben wird.
Zum Tagesabschluss spielte eine 5köpfige Hirtencombo mit traditionellen Instrumenten nepalesische Weisen: es trommelte und trötete orientalisch - herrlich!

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